Die Karawane

Nach einem faden Abend
Auf einem späten Heimweg
Ins Kontinuum across the universe
Kam ich neulich mal wieder
Am blauen Planeten vorbei
Noch nicht müde nur etwas high
Hatte ich noch Bock nahm meinen Stock und
Drisselte bisschen rum wie bei so n‘er Flickermaschine
und da passierte es und ich habe sie gesehen
Die lange Karawane:

Die Revolutionäre von Spartakus bis Chiapas
Die Toten und die auf Urlaub
Die Normannischen Bauern
Die Stedinger und Hussiten
Fra Dolcino und das Pfeiferhänslein
Joß Fritz, Thomas Müntzer und Florian Geyer
Genau wie die Levellers, Diggers und Ranters
Danton, Marat, Saint-Just
Desmoulins und Robespierre, dann
Die Seidenweber von Lyon und die schlesischen
Die Struves, Hecker und Becker davor
Die Kommunarden mit Louise Michel
Die russischen Bolschewiki
Köbis, Artelt, Rosa und Karl
Die Interbrigadisten mit der Pasionaria
Ich sah Lumumba, Ho Chi Minh
Malcolm X, die Brüder Soledad und Angela Davis
Túpac Amaru mit den Piqueteros
Martí, Guevara, Zapata, Allende
Fidel, Hugo und Evo und ganz vorn
Camila Vallejo neben Don Lucho.

Zogen durch die französischen Vorstädte, die Streets of London
Über die Puerta del Sol, den Rothschild Boulevard,
Hin zum Syntagma-Platz vorne weg
Die Hunde Kanellos und Loukanikos
Und ich hörte sie rufen nach Frieden und Leben
Brot und Land und Freiheit
Ein einziger langer Ruf.

Wie ich die Kugel dann schließlich wieder anhalte
Steht da der einsame junge Mann
Auf dem Hochhaus mit Regen im Gesicht und
In einer Kirche im Glanz von Kerzen
Trinkt ein Mann Wein vor knienden Frauen
Hören die denn nicht den Schrei der ganzen Welt?

Na – ich kritzelte dann noch paar Kreise ins Kornfeld
Und verschwand im nächsten Quantenspalt.